Un_endlich! Leben mit dem Tod, Berlin
Wie gehen wir mit dem Tod um? Wie (un)gleich sind die Lebens- und Sterbebedingungen weltweit? Welche Verantwortung haben wir für den Tod anderer Menschen? Und droht im Zuge des gegenwärtigen Artensterbens gar die Selbstauslöschung unserer Spezies? Diesen Fragen widmet sich die Ausstellung "Un_endlich! Leben mit dem Tod." im Humboldt Forum.
Installationen und Raumerlebnisse machen das Thema multimedial und interaktiv erfahrbar. Stimmen unterschiedlicher Glaubensgemeinschaften erzählen über ihre Vorstellungen vom Jenseits. Besucher werden Teil einer Videokonferenz mit Menschen aus zwölf Ländern, die verbindet, dass sie andere Menschen in den Tod begleiten. Eine Audio-Lichterzählung vermittelt aus naturwissenschaftlich-medizinischer Perspektive, was beim Sterben geschieht. Eine Projektion auf einen Leichenwaschtisch in Akt 4 gibt Einblick in besondere Traditionen des Umgangs mit Körpern Verstorbener und in eine islamische Leichenwaschung.
Wie bei einem klassischen Drama ist die Ausstellung in fünf Akte aufgeteilt. Vorgelagert der Prolog, ein von Fa. xkopp produzierter Film über die Entstehung des Universums, unserer Welt und unseren Platz darin.
Der für eine Wechselausstellung ungewöhnlich hohe Medieneinsatz wurde von FRAMEGRABBER technisch geplant und durch alle Leistungsphasen betreut. Die Inszenierungen der einzelnen Akte wurden von verschiedenen Medienkünstlern und Medienproduktionen realisiert, die alle von FRAMEGRABBER technisch und inszenatorisch betreut bzw. beraten wurden.
Sämtliche für die Zuspielung notwendigen Programmierungen wurden von FRAMEGRABBER umgesetzt: Brightsign-Programmierungen mit bis zu 14 synchron laufenden Zuspielern, Audioprogrammierung einer 8.0 Audio-Inszenierung, sowie eine linux-basierte interaktive Spracherkennungssoftware.
Darüber hinaus zeichnete FRAMEGRABBER verantwortlich für die Gesamt-Audio-Inszenierung, in deren Detailmischung darauf geachtet wurde, dass die einzelnen Akte sich nicht gegenseitig stören bzw. die Sounddesigns miteinander harmonieren.
In Akt 1 und 2 kommen sogenannte Miniprojektoren zum Einsatz (Epson Lightscene), mit denen die durch verschiedene Stoffe geprägte Inszenierung medial mittels leicht animierter Schriften aufgelockert wird.
Insgesamt über 20 dieser Geräte werden verwendet, mit dem Vorteil dass diese über die Haus-Lichtschienen gespeist werden können und mit integriertem Player deutlich kostengünstiger in der Anschaffung/Miete sind
als normale Projektoren.
Nach dem imposanten Auftakt im Prolog und der quirligen Stimmung in Akt 1 bietet Akt 2 "Sterben" den Besuchern eine sehr gedämpfte und ruhige Atmosphäre. 10 Liegen, die Sterbebetten, laden dazu ein, sich hinzulegen und der von FRAMEGRABBER (Sounddesign Robert Kriese) kreierten akkustischen Raumstimmung zu lauschen. Über Kopfhörer können die Besucher an einer Audiobefragung teilnehmen. Das von FRAMEGRABBER entwickelte Programm wertet dabei mittels Stimmerkennung die Antworten aus und wandelt sie in eine grafische Übersicht um, die im nächsten Akt für die Besucher ausgegeben wird.