Zollvereintisch, Hamburg
Seit Dezember 2021 hat das Zollmuseum in Hamburg eine neue Attraktion: den interaktiven Zollvereintisch.
Der 3,5m lange und knapp 1m breite Tisch ist mit über 40 Sensoren ausgestattet, die bei Aufsetzen der Holzspielfiguren vertiefende Informationen zur Entwicklung des Zollvereins auf dem Spielemonitor auslösen. In das Spielfeld eingelassene reale Exponate werden durch von den Sensoren gestartete Beleuchtung in Bezug zum Spiel in Szene gesetzt.
Der umlaufende grafische Zeitstrahl kann an einem kleinen Touchmonitor medial vertieft werden, so dass auch Besucher*innen, die das Spiel nicht spielen wollen, bequem die gesamte geschichtliche Entwicklung entdecken können.
Über dem Tisch hängt eine 2x1 Meter große Rückprojektionsfläche, die die Besucher bereits von Ferne begrüsst und die verschiedenen Beitrittsdaten der einzelnen Länder in einfacher Form visualisiert.
Ein grosses hölzernes Drehrad dient als Würfel. So werden analoge und digitale Spielelemente miteinander verbunden.
Den Hintergrund des Spielfeldes bildet eine alte historische Karte, die - digital restauriert - als Direktdruck auf das Plattenmaterial aufgebracht wurde.
Ein Animationsfilm im "Cut-out-Format" erklärt das wichtige, aber komplexe Thema "Normierung" - also wie es der Zollverein geschafft hat, die vielen verschiedenen Maße, Gewichte und Währungen zu vereinheitlichen.
Ein zweiter Film stellt den Besuchern die wesentlichen Protagonisten der Entwicklung des Zollvereins vor. Auch hier wurde auf die Cut-out-Technik zurückgegriffen.
Alle Filme können sowohl über den Vertiefungsmonitor im Zeitstrahl, als auch durch Sensorik auf dem Spielfeld ausgelöst werden. So haben Besucher die Möglichkeit, die Filme zu sehen oder am Zeitstrahl zu vertiefen, während bereits andere Besucher das Spiel spielen.
FRAMEGRABBER zeichnet in Zusammenarbeit mit gwf-Ausstellungen verantwortlich für das Gesamtkonzept, sowie das detaillierte Spielkonzept. Die 41 Spieltexte wurden auf Basis des von Christian Vogt erstellten historischen Grundgerüstes erstellt.
Das Innenleben des Tisches ist sehr technisch. Die von FRAMEGRABBER geplante Sensortechnik steuert sowohl die Medien, die auf dem Spielemonitor zugespielt werden, als auch die Beleuchtung der Exponate, die passgenau zum Spielstand zu oder abgeschaltet wird.
Durch die Kombination von realen Exponaten, analogen und digitalen Spielhinweisen, sowie moderner Museumstechnik entsteht für die Besucher*innen ein spannendes und kurzweiliges Spielerlebnis, das ein kompliziertes Thema konsumierbar aufbereitet.